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Melbourne geht nach Corona-Anstieg wieder in den Lockdown

Dienstag, 7. Juli 2020 - 12:25 Uhr

von dpa

Skyline von Melbourne. Australiens zweitgrößte Stadt geht erneut in einen sechswöchigen Lockdown. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa

Canberra (dpa) - Es wirkte als sei das Virus in Australien unter Kontrolle. Doch nun treten in Victoria mehrere neue Covid-19-Infektionen auf. Melbourne setzt nun wieder strikte Ausgangssperren in Kraft um die Ausbreitung zu verlangsamen.

Australiens zweitgrößte Stadt Melbourne geht wegen eines drastischen Anstiegs der Corona-Infektionen erneut in einen sechswöchigen Lockdown.

Mehrere Wochen, nachdem die rund fünf Millionen Einwohner zählende Hauptstadt des Bundesstaates Victoria die Wirtschaft wieder geöffnet hatte, werde man ab Mittwoch um Mitternacht (Ortszeit) wieder strikte Ausgangssperren in Kraft setzen, teilte der regionale Regierungschef Daniel Andrews am Dienstag mit. Am selben Tag hatten die Gesundheitsbehörden 191 Neuinfektionen bestätigt, einer der höchsten Anstiege innerhalb eines Tages in Australien seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

„Wir müssen realistisch über die Umstände, mit denen wir konfrontiert sind, sein“, sagte Andrews. Die Frustration habe scheinbar zu einer gewissen Nachlässigkeit geführt. „Ich denke, jeder von uns weiß, dass wir keine andere Wahl haben als diese sehr sehr schwierigen Schritte zu ergreifen“, fügte der Regierungschef hinzu. Die Bürger dürfen unter dem erneuten Lockdown nicht das Haus verlassen, außer zum Einkaufen von Lebensmitteln, zu Arzt- und Pflegebesuchen, zur Ausübungen körperlicher Fitness oder um zu arbeiten. Gäste dürfen zu Hause nicht empfangen werden. Außerdem bleiben Schulen in den betroffenen Gebieten, die nächste Woche öffnen sollten, geschlossen.

Die rund fünf Millionen Bewohner Melbournes können außerdem ihre Stadt nicht verlassen. Das Militär ist mobilisiert, um die Polizei bei der Durchsetzung der Ausgangsbeschränkungen zu unterstützen. Man müsse die Situation so ernstnehmen wie man in Australien auch Buschfeuer ernstnehme. Es gehe um „Leben und Tod“, sagte Andrews.

© dpa-infocom, dpa:200707-99-701929/2

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