NRW

16-jähriger Tochter Methadon verabreicht: Mutter schweigt

Donnerstag, 5. August 2021 - 16:16 Uhr

von dpa

Bochum (dpa/lnw) - Eine Mutter aus Herne soll ihre Kinder heimlich geimpft und ihnen Ersatzdrogen verabreicht haben. Jetzt steht sie vor Gericht - und schweigt. Weil sie ihrer 16-jährigen Tochter Methadon verabreicht haben soll, muss sich eine Mutter aus Herne seit Donnerstag vor Gericht verantworten. Laut Anklage hat die drogenabhängige Frau bei ärztlichen Kontrolluntersuchungen Urinproben ihrer Tochter abgegeben, um den eigenen Heroinkonsum zu verschleiern. Damit zumindest Methadon nachgewiesen werden kann, soll sie der 16-Jährigen zuvor die Ersatzdroge verabreicht haben. Außerdem wird der 43-Jährigen vorgeworfen, ihrem elf Monate alten Baby verbotenerweise ein Medikament gespritzt zu haben. Zum Prozessauftakt hat die Angeklagte geschwiegen.

Die Vorwürfe waren nach einem Termin in der Kinderschutzambulanz bekannt geworden. Laut Anklage hat sich die sechsfache Mutter Rezepte erschlichen und ihrem Baby 14 Mal ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von Antikörpermangelerscheinungen gespritzt. Später hatte dann auch die 16-Jährige Tochter schwere Vorwürfe erhoben.

Die Frau aus Herne sitzt seit Februar in Untersuchungshaft. Ihre sechs Kinder sind laut Staatsanwaltschaft in die Obhut des Jugendamtes genommen worden. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung und unerlaubte Verabreichung von Betäubungsmitteln.

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