NRW

ADAC-Bilanz: NRW steht am längsten im Stau

Donnerstag, 2. Februar 2023 - 05:50 Uhr

von dpa

Der Schriftzug des Automobilclubs ADAC steht vor dem Gebäude. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Köln (dpa) - Nordrhein-Westfalen war im vergangenen Jahr wieder das Stauland Nummer Eins. 2022 seien ein Drittel aller Stauereignisse (33,72 Prozent) auf Autobahnen in Nordrhein-Westfalen entfallen, teilte der ADAC Nordrhein in Köln mit. Auch bei den Staukilometern und den Staustunden hatte NRW den größten Anteil vor Bayern und Baden-Württemberg. Auf den NRW-Autobahnen wurden 2022 fast 160.000 Staus gezählt. Insgesamt war die Dauer der Staus laut ADAC auf dem Niveau von 2021. Für dieses Jahr wird wieder mit mehr Verkehr auf den Autobahnen gerechnet.

„Die Verkehrssituation auf den NRW-Autobahnen hat sich im Verlauf des Jahres annähernd normalisiert, auch wenn das Stauaufkommen noch deutlich niedriger war als vor Corona“, sagte Roman Suthold, der Verkehrsexperte des ADAC in NRW. Dabei wirkte sich die Zunahme von Autofahrten zur Arbeit statt Homeoffice aus. Außerdem hätten bis zu 470 Baustellen pro Monat und viele marode Brücken das Autobahnsystem gerade zu den Stoßzeiten teilweise ans Limit gebracht.

Laut ADAC betrug die Dauer aller Verkehrsstörungen auf den über 2200 Autobahnkilometern in NRW zusammengerechnet mehr als 104 000 Stunden. „Damit steckten Autofahrer 4341 Tage in Stau und stockendem Verkehr fest.“ Absolute Stau-Magnete seien Baustellen und marode Brücken.

Der Tag mit den meisten Staus im vorigen Jahr war demnach in Nordrhein-Westfalen der 14. September. An dem Mittwoch wurden 691 Staustunden gezählt. Knapp danach folgt der Mittwoch vor Christi Himmelfahrt mit 689 Staustunden. Viele Autofahrer hatten das lange Wochenende für einen Kurztrip genutzt, meint der Mobilitätsclub. Im Tagesverlauf gab es besonders viele Staus vor allem unter der Woche zwischen 6 und 8 Uhr am Morgen sowie zwischen 13 und 17 Uhr an Nachmittagen. Der Autobahnabschnitt mit den meisten Staus war die A43 zwischen Wuppertal und Recklinghausen.

Um Stauspitzen abzufedern, forderte der ADAC flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten für Arbeitnehmer. Auch solle das Potenzial des geplanten 49-Euro-Tickets genutzt werden. Um Domino-Effekte bei maroden Brücken zu verhindern, sollten Planungs- und Genehmigungsverfahren schneller werden.

© dpa-infocom, dpa:230202-99-445339/3

Leserkommentare

Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar verfassen zu können.