Auto in Gruppe gefahren: Führerschein nicht beschlagnahmt

Auto in Gruppe gefahren: Führerschein nicht beschlagnahmt

Flatterband sichert die Unfallstelle rund um stehende und liegende E-Scooter auf der Königsallee. Foto: Alex Forstreuter/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Führerschein des 84-jährigen SUV-Fahrers, der auf der Königsallee in eine Menschenmenge gefahren war, ist bislang nicht sichergestellt worden. Das hat ein Polizeisprecher am Freitag auf Anfrage mitgeteilt. Sollte sich der Verdacht gegen den Senior erhärten und kein technischer Defekt an seinem Wagen vorliegen, werde die Polizei beim Straßenverkehrsamt aber eine Fahrtauglichkeitsprüfung für den 84-Jährigen anregen. Gegen den Mann wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Das Steuergerät seines Wagens mit den Fahrzeugdaten werde ausgelesen. Der 84-Jährige hatte bereits etwa 150 Meter vor dem eigentlichen Geschehen eine rote Ampel überfahren und war dabei mit einem von rechts kommenden Wagen kollidiert.

Dennoch hatte er Zeugen zufolge weiter Gas gegeben, dabei vier parkende Autos sowie 30 E-Scooter und E-Bikes beschädigt, bevor er an der nächsten Kreuzung in die Menschenmenge gefahren war. Bei einer ersten Sichtung war kein technischer Defekt am Wagen festgestellt worden.

Bei dem Unfall waren vier Menschen verletzt worden, zwei Fußgänger schwebten zeitweise in Lebensgefahr. Der Unfall ereignete sich in der Nähe des Weihnachtsmarkts. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an.

Unterdessen ist auch die Unfallstelle im Blick der Behörden. Am kommenden Samstag soll der nördliche Teil der „Kö“, auf der sich der Unfall ereignet hat, zeitweise für den Autoverkehr gesperrt werden. Teile des Weihnachtsmarktes sind auf die „Kö“ verlegt worden, außerdem rechnen die Behörden nicht nur mit besonders starkem Fußgängeraufkommen, sondern auch mit zusätzlichen Behinderungen durch mehrere Demonstrationen. „Wer einen entspannten Einkaufsbummel plant und den Samstag nicht im Stau verbringen möchte, sollte mit Bus und Bahn anreisen“, riet ein Polizeisprecher.

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