Erneut Datenträger bei Abrissarbeiten in Lügde gefunden

Erneut Datenträger bei Abrissarbeiten in Lügde gefunden

Trümmer der zum Teil bereits abgerissenen Parzelle des mutmaßlichen Täters auf dem Campingplatz Eichwald. Foto: Guido Kirchner/Archiv

Lügde (dpa) - Bei Abrissarbeiten am mutmaßlichen Tatort des Missbrauchsfalls von Lügde sind erneut Datenträger gefunden worden. Insgesamt handele es sich um elf Videokassetten, eine CD und eine Mini-CD, über deren Fund der Abrissunternehmer die Polizei am Montag informiert habe, teilte die Polizei am Montagabend mit. Zuvor hatten die „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR berichtet. Nach einer ersten Durchsicht enthielten die Datenträger „keine strafrechtlich relevanten Inhalte, sondern Unterhaltungssendungen“, teilte die Polizei mit.

Die Herkunft war zunächst unklar. Ob Unbekannte die Datenträger in dem Container abgelegt hätten, sei Gegenstand von Ermittlungen. Dass die Datenträger aus der Behausung des hauptverdächtigen Dauercampers stammten, schlossen die Ermittler aus. Die Datenträger seien „obenauf in einem Container aufgefunden worden, in dem Abrissschutt von der Parzelle des Hauptbeschuldigten zur Entsorgung abgeladen worden war“, hieß es. Zudem informierte die Polizei über einen Geräteschuppen „wenige Meter von der bekannten Parzelle des Hauptbeschuldigten entfernt“, der bislang „nicht Gegenstand polizeilicher Ermittlungen“ gewesen sei. Es hätten keine Erkenntnisse vorgelegen, „dass dieser Schuppen dem Hauptbeschuldigten zuzuordnen ist.“

Erst vor wenigen Tagen hatten Arbeiter in einem Hohlraum im Holzboden des Wohnwagens des Hauptbeschuldigten 56-jährigen Dauercampers eine CD und zwei Disketten gefunden, die von der Ermittlern zuvor nicht entdeckt worden waren. Auf dem Campingplatz in Lügde soll der 56-Jährige mit einem Komplizen (33) über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Die beiden Verdächtigen sowie ein 48-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade sitzen in Untersuchungshaft.