Gericht: Land muss dem SC Paderborn Gehalt erstatten

Gericht: Land muss dem SC Paderborn Gehalt erstatten

Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Paderborn (dpa) - Das Land Nordrhein-Westfalen muss dem SC Paderborn ein Profi-Gehalt erstatten, das der damalige Fußball-Erstligist vor rund einem Jahr während einer behördlich angeordneten zweiwöchigen Quarantäne gezahlt hatte. Der heutige Zweitligist bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht im „Westfalen-Blatt“. Demnach gab das Landgericht Münster dem Verein in seiner Auffassung Recht, wonach das Quarantäne-Training der Profis daheim nicht als Home-Office zu werten ist. Dieses Urteil könnte Signalwirkung haben.

Anlass für den Rechtsstreit war der positive Corona-Test beim inzwischen zum FSV Mainz gewechselten Profi Luca Kilian. Daraufhin war für einige Spieler der Ostwestfalen eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet worden. Mit Verweis auf das Infektionsschutzgesetz hatte der Club eine Erstattung der in dieser Zeit weiter gezahlten Gehälter gefordert. Das hatte das Land NRW abgelehnt.

Daraufhin wählten die Paderborner exemplarisch einen Spieler aus und klagten mit Erfolg gegen den Bescheid. Laut Gericht war dem Spieler ein geordnetes Training nicht möglich gewesen. Er habe weder joggen noch das übliche Training in Kleingruppen absolvieren können. Außerdem habe der Arbeitgeber keine Möglichkeit gehabt, das Trainingspensum zu kontrollieren. „Die Zivilkammer hat das Land verurteilt, dem Verein im Fall dieses Spielers knapp 10 000 Euro zu erstatten“, sagte ein Gerichtssprecher dem „Westfalen-Blatt“.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. In dem Fall stand der Club dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe gegenüber, der für das Land Quarantäne-Zahlungen abwickelt.