NRW
Gymnasialeltern fordern Präsenzunterricht für alle
Jutta Löchner, Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien NRW, spricht während einer Pressekonfrenz. Foto: Federico Gambarini/dpa
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Landeselternschaft der Gymnasien fordert täglichen Präsenzunterricht für alle Klassen in Nordrhein-Westfalen. Mit einer Reduzierung der Unterrichtsstunden sowie Verteilung auf Vor- und Nachmittage wäre das möglich, sagte die Verbandsvorsitzende Jutta Löchner am Mittwoch in Düsseldorf.
Eine aktuelle Umfrage der Landeselternschaft habe alarmierenden Handlungsbedarf zutage gefördert: Demnach erwarten mehr als 40 Prozent der über 41 000 Eltern, die geantwortet haben, mittelgroße bis schwerwiegende Wissenslücken durch den eingeschränkten Unterricht in der Corona-Pandemie.
Fast 30 Prozent der Eltern mit Kindern im 5. Jahrgang gaben an, sich „nahe am Limit“ zu fühlen. Rund 40 Prozent beantworteten die Frage „Wie geht es ihrem Kind?“ mit: Frustriert die fehlenden Sozialkontakte setzen meinem Kind zu“ oder mit „nicht gut“. 1,6 Prozent der Eltern wollen sich sogar ärztliche oder psychologische Hilfe für ihre Kinder suchen.
Hochgerechnet auf eine halbe Million Gymnasiasten in NRW seien Tausende Kinder betroffen, bilanzierte die Landeselternschaft. „Wir können es uns nicht länger leisten, dass die Kinder über Monate zuhause bleiben“, warnte Löchner.
Seit Montag dürfen Grund- und Förderschüler sowie Schüler aus Abschlussklassen und Berufskollegs unter verschärften Schutzvorkehrungen wieder am Präsenzunterricht teilnehmen. Für die Primarstufe gibt es Wechselmodelle aus Distanz- und Präsenzunterricht in halbierter Klassenstärke. Die Abschlussjahrgänge dürfen hingegen in voller Klassen- oder Kursstärke unterrichtet werden.