In Soest und Lippstadt dürfen Gasthäuser draußen bewirten

In Soest und Lippstadt dürfen Gasthäuser draußen bewirten

Gestapelt stehen Stühle vor einem Restaurant bei sommerlichen Temperaturen. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Soest/Lippstadt (dpa/lnw) - Draußen wieder Kännchen: In Soest und Lippstadt dürfen als Teil eines Modellprojektes wieder Gäste von Cafés und Restaurants bewirtet werden. Geöffnet werden allerdings nur Außenbereiche. Und: Besucher müssen entweder komplett geimpft sein oder einen negativen Corona-Test vorlegen. Nach mehr als einem halben Jahr Corona-Zwangspause öffnen in Soest und Lippstadt an diesem Mittwoch erste Cafés und Restaurants ihre Außenbereiche - unter Auflagen. Damit startet in Nordrhein-Westfalen ein weiteres Modellprojekt, mit dem in eng abgegrenzten Gebieten Öffnungsschritte erprobt werden sollen. Gäste auf ihren Terrassen willkommen heißen dürfen nur Betriebe, die sich in einem festgelegten und überschaubaren Bereich der jeweiligen Innenstädte befinden.

In Soest wollen zunächst rund 25 Restaurants und Cafés mit insgesamt rund 1800 Sitzplätzen mitmachen, in Lippstadt sind es neun mit rund 530 Plätzen an der frischen Luft. Wie eine Sprecherin von Soest Marketing sagte, hätten einige Gastronomen in Absprache mit den Behörden ihre Außenbereiche erweitert, um trotz Abstandsregeln möglichst viele Menschen bewirten zu können.

Die Besucher müssen sich vorher angemeldet und einen Tisch reserviert haben. Außerdem müssen sie ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen, das nicht älter als 24 Stunden ist oder per Impfausweis nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind. Abseits der Tische gelte zudem weiter Maskenpflicht. Auch müssen die geltenden Abstands- und Kontaktregeln eingehalten werden.

Einige Cafés kündigten an, ab 9.00 Uhr ein Frühstück anzubieten, andere starten mit einem Mittagsangebot in das Modellprojekt. In den teilnehmenden Kommunen ist man hoffnungsfroh, dass die Öffnung Bestand haben wird: Im Kreis Soest, zu dem auch Lippstadt zählt, ist die Sieben-Tages-Inzidenz Anfang Mai unter die Marke von 100 gesunken, ab der die Bundes-Notbremse Ausnahmeregelungen unmöglich machen würde. Am Dienstag lag die Inzidenz mit 64,9 deutlich unter dem nordrhein-westfälischen Wert von 123,2 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Nun müsse nur noch das Wetter einigermaßen mitspielen, sagte Yvonne Pälmer, Inhaberin des Gasthauses „Im wilden Mann“. „Wir freuen uns aber auf jeden Fall riesig, dass es endlich wieder los geht“, sagte sie. Auch die Stammgäste könnten es kaum erwarten und hätten angekündigt, sich notfalls mit Glühwein zu wärmen und sich unter den aufgestellten Sonnenschirmen trocken zu halten.

Ein weiteres Modellprojekt läuft bereits im Kreis Coesfeld. Dort gibt es Lockerungen im Bereich Sport. So konnte für Getestete in Havixbeck ein Fitness- und Rehastudio den Betrieb wieder aufnehmen, seit Samstag ist ein Freibad in Billerbeck wieder unter Auflagen geöffnet.

Ursprünglich hatten insgesamt 14 Modellprojekte in NRW bereits am 19. April an den Start gehen sollen. Doch eine in weiten Teilen des Landes über dem Wert von 100 liegende Sieben-Tages-Inzidenz hatte die Kreise und Kommunen zu einer Verschiebung gezwungen. Inzwischen sind die Neuinfektionswerte in immer mehr Regionen rückläufig.