Keller für Cannabisplantage „vermietet“: Haft für Vater

Keller für Cannabisplantage „vermietet“: Haft für Vater

Das Eingangsportal des Landgerichts. Foto: Oliver Berg/dpa

Bonn (dpa/lnw) - Das Bonner Landgericht hat am Mittwoch einen 44-jährigen Familienvater verurteilt, der einer Drogenbande den Keller seines Reihenhauses für eine Marihuana-Plantage zur Verfügung gestellt hatte. Der geständige Angeklagte erhielt wegen Besitzes von 32 Kilo Marihuana sowie Beihilfe zum Drogenhandel zweieinhalb Jahre Haft. Er kann seine Haftstrafe aber im offenen Vollzug absitzen. Die Mitglieder der Drogenbande aus dem Kölner Raum blieben im Prozess unbekannt - der Angeklagte nannte keine Namen.

Laut Urteil steckte der 44-Jährige, der mehrere Kinder hat, in Geldnöten und hatte sich gegen 4000 Euro „Miete“ zur Bereitstellung des Kellers überreden lassen. An der Installation der Plantage oder Pflege und Ernte der Pflanzen habe er sich aber nicht beteiligt, hieß es im Urteil, das bereits rechtskräftig ist.

Bei einer Razzia im Januar 2020 hatte sich der Angeklagte in einem Vorratsraum versteckt. Neben ihm wurden sieben Erntehelfer festgenommen. Sie waren gerade dabei, die erntereifen Pflanzen zu pflücken, die in 615 Kübeln prächtig gewachsen waren. Seine 4000 Euro „Miete“ hatte der Angeklagte fünf Minuten vor der Razzia ausgehändigt bekommen; die Fahnder nahmen sie ihm sofort wieder ab. Die Erntehelfer werden getrennt verfolgt.