Lügde: Anklagen zum gemeinsamen Prozess zugelassen

Lügde: Anklagen zum gemeinsamen Prozess zugelassen

Auf dem Campingplatz Eichwald hängt eine Banderole mit der Aufschrift: "Polizeiabsperrung". Foto: Guido Kirchner/Archiv

Lügde (dpa/lnw) - Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs von Lügde hat das Landgericht Detmold die Anklagen gegen die drei Tatverdächtigen zugelassen. Die Vorwürfe werden nach Gerichtsangaben von Mittwoch in einem Prozess zusammengeführt, in dem dann der 56-jährige Dauercamper, sein 34 Jahre alter Komplize aus Steinheim sowie ein 49-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade gemeinsam auf der Anklagebank sitzen. Wie vorgesehen beginnt der Prozess am 27. Juni. Bis Ende August sind neun weitere Verhandlungstermine vorgesehen.

Den beiden Hauptangeklagten aus Nordrhein-Westfalen wirft die Staatsanwaltschaft sexuellen und schweren sexuellen Kindesmissbrauch vor. Dem 56-Jährigen aus Lügde werden 298 Fälle zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft geht von 23 Opfern aus. Der 34-Jährige soll sich in 162 Fällen des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht haben. Acht Mädchen und neun Jungen sollen ihm zum Opfer gefallen sein. Beide sollen auf dem Campingplatz an der Grenze zu Niedersachsen über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben.

Mitverhandelt wird ab Ende Juni auch die Anklage gegen den 49-Jährigen, weil er unter anderem in mindestens vier Fällen an Webcam-Übertragungen des Dauercampers teilgenommen haben soll. Teilweise soll er den Hauptverdächtigen vorher ausdrücklich zum Missbrauch aufgefordert haben.