Mittelalterliche Fundamente auf Acker beim Pflügen gefunden

Erwitte (dpa/lnw) - Auf einem Acker in Erwitte bei Soest sind Überreste eines mittelalterliches Gebäudes gefunden worden. Ein ehrenamtlicher Heimatforscher hatte den Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) von sichtbaren Bruchsteinen auf dem Feld berichtet, die nach dem Pfügen zutage getreten seien, teilte der LWL am Donnerstag mit. Die Fachleute untersuchten die Fundstelle und stellten schließlich fest, dass der Ort schon viel länger von Menschen bewohnt wurde, als zuvor bekannt war.

Auf der 150 Quadratmeter großen Fläche kamen mehrere Fundamente aus Bruchstein zum Vorschein, deren Herkunft sich anhand gefundener Keramikscherben auf das frühe bis hohe Mittelalter (etwa 8. bis 14. Jahrhundert) datieren lasse. Noch ältere Scherben lassen sogar auf eine Besiedlung seit der römischen Kaiserzeit (ab Christi Geburt bis zum 5. Jahrhundert) schließen. Weil die Fundamente sich teilweise überschneiden, gehen die Archäologen davon aus, dass das Gebäude aus und umgebaut worden sein könnte.

Welche Funktion der Steinbau auf dem Acker hatte, lasse sich aufgrund der kleinen Grabungsfläche noch nicht sagen, sagte Eva Cichy von der LWL-Archäologie für Westfalen. Steinerne Gebäude im ländlichen Raum aus dieser Zeit ließen sich allerdings mit dem Adel oder Klerus in Verbindung bringen, so die Archäologin.