NRW

NRW-Gesundheitsminister über Missstände in Fleischindustrie

Mittwoch, 13. Mai 2020 - 15:25 Uhr

von dpa

Karl-Josef Laumann (CDU) spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Federico Gambarini/dpa/Archivbild

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will die Corona-Pandemie nutzen, um gegen Missstände in der Fleischindustrie vorzugehen. „Ich betreibe da jetzt eine Politik der Null-Toleranz. Egal, wer Schlachthofbetreiber ist. Wir müssen jetzt diesen Sumpf austrocknen. Die Pandemie gibt uns die Möglichkeit, das zu tun“, sagte der CDU-Politiker am Dienstagabend dem Radio-Sender WDR 2.

Bislang sei es nicht möglich gewesen, die Wohnungen der Werksarbeiter zu kontrollieren, weil diese privat angemietet werden. „Da galt der Schutz der Wohnung. Jetzt haben wir in der Pandemie die Möglichkeit, auf Grund des Infektionsschutzgesetzes mit den Gesundheitsämtern da rein zu gehen. Der Arbeitsschutz hatte da bislang überhaupt keine Rechte“, sagte Laumann.

„Meine Geduld mit der Fleischindustrie ist schon länger am Ende“, sagte der Minister und beklagte, dass die Schlachtbetriebe ihr eigenes Kerngeschäft, also das Schlachten und Zerlegen der Tiere, ausgegliedert hätten. „Das wäre so, als wenn VW keine eigenen Autos mehr bauen würde, sondern sich nur noch um die Logistik kümmert.“

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