Teenager soll Mitschüler erwürgt haben: Urteil erwartet

Teenager soll Mitschüler erwürgt haben: Urteil erwartet

Ein hölzerner Hammer liegt auf der Richterbank in einem Verhandlungssaal. Foto: Uli Deck/Archivbild

Siegen (dpa/lnw) - Seit April verhandelt das Landgericht Siegen einen grausigen Fall: In Wenden im Sauerland soll ein Teenager einen Mitschüler erwürgt haben. Er gilt laut Staatsanwaltschaft nicht als voll schuldfähig. Nun soll das Urteil fallen.

Im Prozess gegen einen Teenager, der aus nicht erwiderter Liebe einen Mitschüler erwürgt haben soll, wird heute das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem zur Tatzeit 14-Jährigen vor, im Herbst 2018 in Wenden im Sauerland seinen zwei Jahre älteren Mitschüler mit bloßen Händen gewürgt und getötet zu haben. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

In ihrem Plädoyer ging die Staatsanwaltschaft laut Gerichtsangaben von Mord statt vom ursprünglich angeklagten Totschlag aus und forderte eine Freiheitsstrafe von acht Jahren. Allerdings hält sie den Angeklagten zum Tatzeitpunkt offenbar für nicht voll schuldfähig und forderte eine Unterbringung des Teenagers in einer psychiatrischen Klinik. Der Verteidiger hatte zum Prozessauftakt berichtet, sein Mandant habe eingeräumt für den Tod des 16-Jährigen verantwortlich zu sein. In seinem Schlusswort hielt der Anwalt eine Strafe von sechs Jahren für angemessen. Er wertete die Tat als gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge.

Laut Anklageschrift war der Deutsche in den Mitschüler verliebt und hatte am Tag der Tat auf sexuelle Handlungen gehofft. In der Nähe der Schule soll er ihn dann erwürgt und die Leiche zu einem anderen schulnahen Waldstück geschleppt haben. Bei einer Suchaktion fand ihn dort am Abend des nächsten Tages ein Feuerwehrmann. Der verstörende Fall schockierte bundesweit.