Wenige Rocker-Verfahren 2019: vermutlich hohe Dunkelziffer

Wenige Rocker-Verfahren 2019: vermutlich hohe Dunkelziffer

Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Düsseldorf (dpa/lnw) - Im vergangenen Jahr hat es nach einer Auswertung des Landeskriminalamts (LKA) in NRW vergleichsweise wenige Straftaten von Rockern gegeben, die aktenkundig wurden: So gab es 2019 nur 32 Verfahren gegen Mitglieder der „Bandidos“, 25 gegen „Hells Angels“ und nur eins gegen einen Anhänger des „Gremium MC“. Bei anderen Rockerclubs wie „Freeway Riders“, „Outlaws“ und „Brothers MC“ wurden gar keine Straftaten notiert, wie das Innenministerium dem Landtag mitteilte. Die Ermittler gehen demnach aber von einer hohen Dunkelziffer aus.

Tatsächlich sei in der Szene „die Bereitschaft zur Anzeigenerstattung“ - auch als Opfer - „aufgrund clubinterner Regeln und des grundsätzlichen Selbstverständnisses der Szene nur sehr gering ausgeprägt“, so das Innenministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion.

Gleichzeitig behielten die Ermittler alle Rockerclubs im Auge: So gab es laut Ministerium im vergangenen Jahr 27 Kontrollen - davon allein zwölf bei den Bandidos - sowie 28 Mal „verstärkte Aufklärungsmaßnahmen“. Die meisten (13) bei den „Freeway Riders“.

Überschneidungen oder Konflikte gibt es laut Innenministerium immer wieder mal zwischen Rockern und Clans - da beide Gruppierungen „insbesondere in den Bereichen des unerlaubten Betäubungsmittelhandels, des Betriebs von Wettbüros und Shisha-Bars sowie im Rotlichtmilieu aktiv“ seien. Belastbarere Aussagen zu etwaigen Verbindungen könne man aber noch nicht machen.