NRW
Zwei Uniper-Vorstände gehen im Machtkampf mit Großaktionär
Düsseldorf (dpa) - Beim Energiekonzern Uniper gehen zwei Vorstände. Chief Operating Officer Eckhardt Rümmler und Chief Commercial Officer Keith Martin verlassen das MDax-Unternehmen zum 30. November, wie Uniper am Sonntag bekanntgab.
Die Führungsmannschaft von Uniper liegt seit Längerem über Kreuz mit dem Großaktionär Fortum. Dazu passt die Aussage von Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg zum Abgang der beiden Vorstände: Angesichts des „unmissverständlich zum Ausdruck gebrachten Misstrauens unseres Großaktionärs Fortum gegenüber dem gesamten Uniper-Vorstand“ könne er den Schritt nachvollziehen. „Zudem wird infolge der erneuten Vertagung der Entlastung um ein weiteres Jahr übermäßiger Druck auf beide ausgeübt, sich in gewisser Weise zu verhalten. Auf dieser Grundlage ist es Eckhardt Rümmler und Keith Martin schlichtweg unmöglich fortzufahren.“
In der zurückliegenden Woche wurde die Entlastung des gesamten Uniper-Vorstands auf Antrag von Uniper vertagt. Vorher hatte Reutersberg die Aktionäre aufgefordert, dies abzulehnen und abzustimmen. Hintergrund des Fortum-Antrags ist der Verdacht, das Uniper-Management habe in Russland aktiv gegen den Deal mit Eon gearbeitet. Eine Komplettübernahme durch Fortum, wie zunächst von Investoren erhofft, ist derzeit nicht möglich - sie wird von einem Veto der russischen Kartellbehörden blockiert.