Vor Olympia: Pekings Nachbarstadt meldet Omikron-Fälle

Vor Olympia: Pekings Nachbarstadt meldet Omikron-Fälle

In der nordchinesischen Stadt Tianjin werden Massentests auf das Coronavirus durchgeführt. Foto: Uncredited/CHINATOPIX/dpa

Peking (dpa) - Am 4. Februar beginnen die Olympischen Winterspiele in Peking. Nun wurden in einer nahgelegenen Stadt 20 Corona-Fälle registriert. Bei einem Omikron-Ausbruch dürfte der Corona-Kampf für China schwierig werden. Nach dem Auftreten der ersten lokalen Omikron-Fälle in China hat die nordostchinesische Stadt Tianjin Massentests für die gesamte Bevölkerung angeordnet.

Wie die Behörden der 15-Millionen-Metropole am Sonntag mitteilten, wurden in der Stadt seit Freitag 20 Corona-Infektionen identifiziert. Eine Sequenzierung ergab demnach, dass es sich bei den ersten beiden Fällen um Infektionen mit der Omikron-Variante handelte.

Die meisten der übrigen 18 Infektionen stünden in Verbindung mit ihnen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach handelt es sich bei den Infizierten vor allem um Schüler und deren Familienangehörige. Die Behörden rechneten damit, dass die Testung der gesamten Bevölkerung weitere Infektionen aufdecken wird.

Tianjin befinde sich im „ersten echten Kampf gegen Omikron auf dem chinesischen Festland“, zitierte die Staatszeitung „Global Times“ einen Experten. Zwar waren bereits im Dezember zwei Omikron-Fälle in China gemeldet worden. Allerdings hatte es sich dabei um Reiserückkehrer gehandelt, die sich in Tianjin und in der südchinesischen Metropole Guangzhou in Quarantäne befanden.

Tianjin ist eine Nachbarstadt von Peking, wo am 4. Februar die Olympischen Winterspiele beginnen sollen. Teilnehmer der Spiele sollen sich in Peking nur in einer abgeschotteten „Blase“ bewegen dürfen, um ein Einschleppen des Virus zu verhindern.

Xi'an seit zwei Wochen im Lockdown

China, das eine strikte Null-Covid-Politik verfolgt, hat das Virus seit mehr als einem Jahr weitgehend im Griff. Immer wieder gibt es jedoch lokal begrenzte Ausbrüche. Seit mehr als zwei Wochen befindet sich etwa die zentralchinesische Stadt Xi'an im Lockdown. Menschen dürfen nur noch in absoluten Ausnahmen ihre Wohnungen verlassen.

Auch die Provinz Henan kämpft mit einer neuen Corona-Welle. Seit Freitag wurden zudem drei Infektionen in der südchinesischen Metropole Shenzhen gemeldet.

Beobachter glauben, dass es für China bei einer Verbreitung der Omikron-Variante deutlich schwieriger werden dürfte, die Infektionszahlen landesweit so gering wie bisher zu halten. Auch gibt es Hinweise, dass die chinesischen Impfstoffe einen geringeren Schutz vor Omikron als westliche Präparate aufweisen. Landesweit meldete China am Sonntag 92 neue lokale Corona-Infektionen.