GDL: Bahn-Tarifangebot keine Grundlage

GDL: Bahn-Tarifangebot keine Grundlage

Die Verhandlungen zwischen Deutscher Bahn und GDL stecken fest. Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin (dpa) - Im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn verhärten sich die Fronten. Es könnte zu Warnstreiks kommen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sieht im Tarifangebot der Deutschen Bahn keine Verhandlungsgrundlage - Warnstreiks werden damit wahrscheinlicher.

„Wir sind nicht nur nicht zufrieden mit dem Angebot, sondern wir werden es entsprechend beantworten“, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Dienstag in Berlin. „Ich möchte an der Stelle sagen, dass die Wahrscheinlichkeit von Arbeitskämpfen mit diesem Angebot angestiegen ist.“

Bis zum 24. Mai will sich die GDL nun zum weiteren Vorgehen äußern. Einen konkreten Beginn möglicher Warnstreik-Aktionen nannte Weselsky nicht. Allerdings schloss er keinen Zeitraum aus, auch nicht Pfingsten. Er betonte, dass Reisende rechtzeitig über mögliche Einschränkungen informiert würden.

Die Bahn hatte am Vortag erstmals im laufenden Tarifstreit ein Angebot vorgelegt und sich dabei am Abschluss orientiert, den der Konzern bereits im September mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abgeschlossen hatte. Es beinhaltet unter anderem eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 1,5 Prozent ab dem kommenden Jahr sowie eine Laufzeit bis 2023. Darüber hinaus will der Konzern für die Vertragszeit betriebsbedingte Kündigungen ausschließen und in diesem und kommendem Jahr „auf hohem Niveau“ neue Beschäftigte einstellen, wie Personalvorstand Martin Seiler am Montag nach den Verhandlungen sagte.

Der Konzern bleibt damit aus Sicht der GDL deutlich hinter den Forderungen zurück. Die Gewerkschaft hatte unter anderem 4,8 Prozent mehr Geld sowie eine einmalige Corona-Prämie in Höhe von 1300 Euro gefordert. „Das Unternehmen hält weiter daran fest, dass die Führungsetage sich bereichert und der kleine Eisenbahner mit Minusrunden abgespeist werden soll“, sagte Weselsky.