Es brennen 30.000 Kubikmeter

Es brennen 30.000 Kubikmeter

Wegen des Großbrandes wurde die Bevölkerung vorsorglich gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Schadstoffe freigesetzt wurden.

„Bei dem Brand können Dioxine entstehen“, sagte am Montagabend Adrian Lux auf einer von Bürgermeister Georg Moenikes kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Der Chemiker arbeitet beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und leitete den Sondereinsatz seiner Behörde beim Großfeuer bei Lohmann.

Brand unter Kontrolle

.30.000 Kubikmeter Textilien, Gelbe Säcke und Elektroschrott brennen über viele Stunden. Montagabend um 21.15 Uhr hatte die Feuerwehr laut Einsatzleiter Willi Kemper den Brand zwar unter Kontrolle, „aber noch lange nicht gelöscht“. Bei solchen Bränden kann sich das bekannte Seveso-Gift Dioxin bilden. Daher zum Beispiel die Empfehlung, Obst und Gemüse mit erkennbaren Rußablagern nicht zu essen.

Lux rechnet „nicht mit einer starken Kontamination“. „Wir haben Proben entnommen, aber es dauert drei bis vier Tage, bis die Ergebnisse vorliegen“. Erst dann könnte man Gesundheitsgefahren ausschließen. Lux hat auch ab 16 Uhr an zehn verschiedenen Stellen Luftmessungen durchgeführt. „Sie waren alle unauffällig“, sagte er.

Zwei Verletzte

180 Feuerwehrleute waren seit kurz nach 13 Uhr im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen. Zwei Feuerwehrmänner haben sich verletzt, einer musste ins Krankenhaus gebracht werden. „Wir haben bis 20 Uhr über 20.000 Liter Schaum versprüht“, sagte Einsatzleiter Willi Kemper auf der Pressekonferenz.

Das Problem sei die große Hitze. Kemper forderte daher ein Spezialfahrzeug des FMO an, mit dem man den Schaum nahe am Brandzentrum ausbringen kann. Die Schaummittelreserven werden aus dem weiten Umkreis zusammengezogen.

Löschwasser zwischengelagert

Zehn Feuerwehren aus dem Kreis unterstützen die Feuerwehr vor Ort. Auch Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier machte sich ein Bild von den Ausmaßen.

Das Löschwasser saugt die Feuerwehr ab und lagert es in einem alten Klärbecken an der Kläranlage zwischen, bis Klarheit besteht, ob es belastet ist.

30 Anrufe gingen bei dem eigens eingerichteten Bürgertelefon der Stadt ein. „Die meisten wollten wissen, ob sie wieder das Fenster öffnen können“, sagte Margit Richters von der Stadt. Einsatzleiter Willi Kemper schüttelte den Kopf: „Besser nicht. Es qualmt immer noch, und wir wissen nicht, wie viele Stunden es noch brennen wird.“