Rheine
Entwarnung: kein Bombenfund an der Elpersstiege
Die Ereignisse im Überblick
Gespannt hat Rheine an diesem Mittwochmorgen auf das Grundstück an der Elpersstiege geblickt, auf dem Anfang Februar bei Bodenarbeiten Metallstücke entdeckt wurden. Eine Spezialfirma war seit 7 Uhr damit beschäftigt, zu klären, ob es sich bei dem verdächtigen Fund in zweieinhalb bis drei Metern Tiefe um einen Bomben-Blindgänger handelt. Um 10.40 Uhr konnte Entwarnung geben werden. Bei den Metallteilen handelt es sich um Schrott. Die Ereignisse im Überblick:
13.28 Uhr: Die Stadt war auf den „Worst Case“ vorbereitet, doch der Verdacht einer Bombe hat sich nicht bestätigt. Unser Video fasst die Entwicklungen und Reaktionen noch einmal kurz und kompakt zusammen:
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13.10 Uhr: Die Senioren des Jakobi-Altenzentrums sind nun wieder auf den Weg in ihre Unterkunft. Die Evakuierung habe insgesamt reibungslos funktioniert, resümiert Markus Bosse vom DRK.
11.25 Uhr: An der Elisabethschule beginnen die Abbauarbeiten.
Die Helfer planen nun den Rücktransport der Bewohner ins Jakobi-Altenzentrum.
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11.20 Uhr: Das ist der Übeltäter: Dieses Stück Metall-Schrott hat Rheine am Mittwochvormittag in Atem gehalten.
10.45 Uhr: Nach der Entwarnung wird mit dem Rückbau „in den Urzustand“ begonnen. Dafür wird die ausgehobene Erde wieder in die Grube verfüllt.
10.40 Uhr: Bürgermeister Peter Lüttmann gibt Entwarnung: „Es handelt sich um eine Schrottansammlung. Mehrere Metallteile waren so gelagert, dass man beim Sondieren nicht erkennen konnte, worum es sich handelt. Wir müssen also nicht evakuieren. Nun müssen alle Vorkehrungen wieder zurückgebaut werden - das bedeutet viel Arbeit, aber wir sind natürlich froh, dass es sich nicht um eine Bombe handelt. Trotzdem haben wir gesehen, dass die Vorkehrungen funktionieren. Alles hat gut funktioniert und dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken.“
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10.40 Uhr: KEINE BOMBE!
10.40 Uhr: Bürgermeister Peter Lüttmann: „Aktuell sieht es eher so aus, als wäre die Wahrscheinlichkeit größer, dass es nur ein kleines Objekt ist. Wir sind auf jeden Fall für alle Szenarien bestens vorbereitet. Aber ich hoffe natürlich, dass es eher eine Badewanne als eine Bombe ist.“
10.38 Uhr: Vor dem Alten Rathaus haben sich bereits einige Kräfte der Feuerwehr Rheine mit einem Einsatzwagen positioniert. Im Wagen werden sie gegenebnfalls die einzelnen Einsatzabschnitte über Funk koordinieren. „Wir sind hier quasi die Schaltzentrale“, sagt Robert Weßling. V.l.: Maik Bischof, Robert Weßling, Pascal Leding, Jan-Christoph Agsten.
10.30 Uhr: Eindrücke von der Feldküche, die die Feuerwehr in Neuenkirchen aufgeschlagen hat, um die rund 350 Einsatzkräfte zu versorgen. Sie kochen Erbsensuppe mit Würstchen und Brötchen – insgesamt bereiten sie 200 Liter Suppe und jeweils 350 Würstchen und Brötchen vor.
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Die „Küchen-Leitung“ hat Sigi Lühn vom DRK Neuenkirchen. Insgesamt sind hier sieben Helfer aus Neuenkirchen und Ochtrup ehrenamtlich im Einsatz. Die komplette Lieferung soll gleich in Neuenkirchen abgeholt werden, damit die Helfer in Rheine Mittagessen können.
10.30 Uhr: Heike Born von der Stadt Rheine steht am Borneplatz zur Verfügung, um Fragen von Bürgern zu beantworten:
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10.20 Uhr: Einige Passanten und Anwohner bleiben kurz am Einsatzort stehen. Drumherum ist es aber insgesamt sehr ruhig. „Ich hab die Stadt noch nie so menschenleer gesehen“, sagt einer der Passanten.
10.15 Uhr: Soeben ist ein blauer Bulli von der Kampfmittelbeseitigung der Bezirksregierung am Fundort in Rheine eingetroffen.
10.10 Uhr: Der Bagger an der Elpersstiege ist unterdessen wieder zur Fundstelle gefahren worden.
10.05 Uhr: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist auf dem Weg und aktuell in Emsdetten. In etwa 20 Minuten wird er am Einsatzort in Rheine erwartet. Und dann dauert es nochmal, Zitat de Groot-Dirks: „Manchmal brauchen die Spezialisten dann nur fünf Minuten. Es kann aber auch passieren, dass sie eine Stunde brauchen.“
09.55 Uhr: Die Autos, die später möglicherweise für die Durchsagen während der Evakuierung eingesetzt werden, stehen schon vor dem Neuen Rathaus auf dem Borneplatz bereit.
09.50 Uhr: Die Lage an der Elpersstiege: Die Kampfmittelbergungsfirma hat ihre bisherigen Grabungsarbeiten abgeschlossen und den Bagger vom Grundstück entfernt. Das Gebiet um die Detektionsstelle wird weiterhin von Mitarbeitern der Stadtverwaltung abgesperrt. Wie Stadtpressesprecher Frank de Groot-Dirks bestätigt, warten die Verantwortlichen derzeit auf den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung aus Arnsberg, der weitere Untersuchungen unternehmen soll.
09.45 Uhr: Vor knapp 40 Jahren, am 26. April 1978, ereignete sich ein schwarzer Tag für die Stadt Rheine: Bei Spundwandbohrungen für den Bau des City-Hauses in der Nähe des Bahnhofs stoßen zwei Maschinenführer auf einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Die 500 Kilo schwere Bombe detoniert mit einem gewaltigen, dumpfen Grollen. Eisenträger wirbeln durch die Luft, Dächer werden abgedeckt, Baggerteile fliegen bis in Höhe des dritten Stocks des Rheiner Rathauses. Vor dem Gebäude entsteht ein Krater von mehr als zehn Metern Durchmesser. Die beiden Maschinenführer und ein weiterer Bauarbeiter sind sofort tot. 16 Menschen werden zum Teil schwer verletzt, der Sachschaden beträgt fünf Millionen D-Mark nach damaliger Währung.
09.40 Uhr: Der Fund alter Fliegerbomben in Rheine ist keine Seltenheit. Aufgrund des Bahnkreuzes galt die Emsstadt im Zweiten Weltkrieg als strategisch wichtiger Knotenpunkt der deutschen Verkehrsinfrastruktur.
09.35 Uhr: „Rheine. Tourismus. Veranstaltungen“ hat am Busbahnhof am Borneplatz einen Infostand zur Bombenentschärfung zur Verfügung gestellt. Dort können sich die Bürger bei Mitarbeitern der Stadt informieren.
09.33 Uhr: Blick auf den Borneplatz:
09.30 Uhr: Hunderte Helfer sind heute in Rheine im Einsatz:
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09.20 Uhr: Das Ergebnis der Untersuchungen wird um etwa 10 Uhr erwartet. Dann sollte bekannt sein, ob es sich bei dem Metall-Fund um einen Blindgänger oder bloß um ein harmloses Stück Altmetall handelt.
09.10 Uhr: Stadtpressesprecher Frank de Groot-Dirks zur aktuellen Lage:
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09.05 Uhr: Die vorsorgliche Evakuierung des Jakobi-Altenzentrums ist abgeschlossen. Alle Bewohner, die nicht bei Angehörigen unterkommen konnten, sind inzwischen in der Turnhalle der Elisabethschule.
09.00 Uhr: Der Bahnhof liegt außerhalb des geplanten Evakuierungs-Radius. Für den Bahnverkehr sind nach aktuellem Stand demnach keine Einschränkungen zu erwarten.
08.50 Uhr: Einige Eindrücke vom Einsatzort zwischen 7 und 8.30 Uhr:
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Detektierungsarbeiten an Münsterstraße
08.45 Uhr: Auch das Hallenbad an der Hemelter Straße liegt im unmittelbaren Gefährdungsbereich des eventuellen Bombenfunds am Hörstkamp. Deshalb wird der Betrieb des Hallenbades nach dem Erwachsenenbad ab 9.15 Uhr vorsorglich eingestellt. Die Bädergesellschaft will damit die Unannehmlichkeiten einer kurzfristigen Räumung des Bades vermeiden. Von der Schließung betroffen sind neben dem öffentlichen Badebetrieb auch das Schulschwimmen sowie die verschiedenen Schwimm- und Aqua-Fitness-Kurse.
08.40 Uhr: Eine Anwohnerin hofft, dass es sich nicht um eine Bombe handelt, hat aber für den Fall der Fälle auch Vertrauen in die Experten vom Kampfmittelräumdienst:
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08.25 Uhr: Der Weg unmittelbar vor dem betroffenen Grundstück an der Elpersstiege ist abgesperrt worden, weil die Grabungsarbeiten voranschreiten. Bei der Absperrung handelt es sich jedoch um eine reine Routinemaßname, die keine Rückschlüsse auf die Art des Gegenstandes zulässt.
08.20 Uhr: Die Hilfsorganisationen richten in der Turnhalle der Kaufmännischen Schulen ein so genanntes Behelfskrankenhaus ein. Hier wäre Platz für etwa 100 Patienten, die aus dem Evakuierungsgebiet transportiert werden müssen.
08.12 Uhr: Auch die Feuerwehr hält heute mehr Einsatzkräfte vor. Jeweils links und rechts der Ems sind Fahrzeuge mit Drehleitern stationiert. Der Grund: Ehrenamtliche Feuerwehrleute wären im Falle einer Evakuierung nicht schnell genug an der Wache, weil sie im Stau stehen, die schnelle Versorgung wäre gefährdet.
08.10 Uhr: Die Hilfsorganisationen haben heute rund 280 Ehrenamtler im Einsatz. Diese müssen auch verpflegt werden: Deshalb ist in Neuenkirchen eine Feldküche eingerichtet. Von hier wird das Essen für die Helfer nach Rheine transportiert.
280 Ehrenamtliche von Hilfsorganisationen formieren sich gerade in #Rheine. Sie bereiten sich auf eine mögliche Evakuierung vor. Aktuelle Infos auf @MVRheine pic.twitter.com/oTGGABDz72
— Sebastian Kroeger (@skroeg) 18. April 2018
08.05 Uhr: Die Polizei hat heute rund 60 Kräfte im Einsatz. Sie sollen im Falle einer Evakuierung zum einen die Verkehrsstörungen so gering wie möglich halten, auf der anderen Seite aber auch situationsbedingte Kriminalität verhindern. Das bedeutet: Einbrüchen im evakuierten Gebiet durch Präsenz vorbeugen.
08.00 Uhr: Eine Abschleppfirma muss ein Auto zur Seite schaffen, das einem Fahrzeug-Gespann des Kampfmittelräumdienstes im Weg stand:
07.58 Uhr: Die planmäßige Evakuierung des Jakobi-Altenzentrums läuft. Mit Bussen werden die Bewohner abgeholt. Malteser und DRK helfen:
07.55 Uhr: Hier soll sich der Gegenstand befinden:
07.45 Uhr: Die Mitarbeiter der Spezialfirma tasten sich mithilfe eines Metalldetektors an den genauen Ort des Gegenstand heran. Es kann jetzt offenbar zielgerichteter gebaggert werden.
07.40 Uhr: Rund um den Einsatzort ist relativ ruhig. Ein interessierter Anwohner blickt allerdings mit etwas Sorge auf die Untersuchung. Er wisse noch aus Kindheitstagen, dass es in diesem Bereich einen Bombentrichter gegeben habe.
07.30 Uhr: Drei Szenarien sind heute möglich: Entweder gibt es keinen Bombenfund, oder es muss im kleinen oder im großen Radius evakuiert werden. „Wir sind auf den Worst Case, also den großen Evakuierungsradius, vorbereitet“, sagte Ulrike Klug von der Stadtverwaltung bei einem Pressegespräch am Montag. Die Stadt Rheine hat heute im Fall des Falles rund 200 Mitarbeiter der Verwaltung im Einsatz.
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07.25 Uhr: Dieser Tag bedeutet auch einen Großeinsatz für die Rettungskräfte. 280 ehrenamtliche Helfer der großen Hilfsorganisationen sind heute im Einsatz. Thomas Roters, Sprecher der Hilfsorganisationen, erläuterte am Montag die Aufgabenbereiche:
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07.20 Uhr: Das Altenzentrum Jakobi wird in jedem Fall evakuiert. Über 100 Bewohner kommen am Vormittag im Rahmen einer lange geplanten Evakuierung in der Elisabethschule unter. Weitere verbleiben für die Zeit der Untersuchung bei Angehörigen.
07.00 Uhr: Ein Bagger der Spezialfirma bahnt sich den Weg zur Verdachtsstelle auf dem Gelände an der Elpersstiege. Die Experten sollen dann beurteilen, ob es sich bei dem Fund lediglich um ein harmloses Metallstück oder aber um einen Blindgänger handelt.
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06.00 Uhr: Willkommen zum Liveticker von MV digital. Wir halten Sie an dieser Stelle heute über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden. Gespannt wird das Ergebnis der Spezialisten erwartet. Sie werden ab 7 Uhr die Bombe freilegen. Sollte sich auf dem Grundstück eine nicht-gezündete Weltkriegsbombe befinden, würde diese noch heute entschärft werden. Dazu würde ab 11 Uhr eine Evakuierung eingeleitet. Das von der Evakuierung betroffene Gebiet richtet sich dabei nach der Art der Bombe.
Stadtpressespreche Frank de Groot-Dirks erläutert eine Faustregel: „Pro Kilo Bombe ein Meter Radius“, wie de Groot-Dirks erläutert. Je nach Bombe könnten im Falle einer Evakuierung die Gebäude im Umkreis von rund 250 bis 500 Metern betroffen sein. Bei einer Bombe von 500 Kilogramm würde dies bedeuten, dass auch das Neue Rathaus geräumt werden müsste. Insgesamt wären dann 2.700 Menschen von der Evakuierung betroffen.
Weitere Fragen rund um eine mögliche Evakuierung werden unter der städtischen Hotline 05971/939-222 beantwortet.