Der Affe im Dschungel als Trendwelt

Von Von Simone A. Mayer (Text) und Franziska Gabbert (
Der Affe im Dschungel als Trendwelt

Die Dschungelmotive sind oft in dunklen Farben abgebildet. So wirkt die Trendwelt etwas mythisch - wie auch am Stand von Light & Living auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main zu sehen. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Die Wildnis kommt in die Wohnräume. Affen, Tiger, Palmen und Farne zieren Kissen, Tischdecken und Dekorationen. Dahinter steckt eine Sehnsucht nach Natur - und Urlaub.

ist neuerdings ein beliebtes Dekorationsmotiv für das Zuhause.

Viele Beispiele zeigte die Konsumgüterbranche auf ihrer Weltleitmesse Ambiente in Frankfurt (7. bis 11. Februar). Insbesondere ein Protagonist war zwischen intensiv grünen Palmen- und Farnblättern zu sehen - der Affe.

„Den Affe gibt es gerade als Dekofigur, als Druckmotiv, als Kerze, als Schale“, zählt die Trendanalystin Gabriela Kaiser nur einige Möglichkeiten auf. „Viele stellen sich hier eher die kindlichen Motive vor, dabei ist das ein super erwachsenes Motiv.“ Zumal gerade die Accessoires auf der Messe Ambiente gerne in Gold gestaltet waren - „für ein bisschen Glamourfaktor“.

Kein Vergleich zum Einhorn-Hype

Aber als das neue Trendtier sollte man den Affen nicht bezeichnen, betont die Expertin. Dieser Dschungeltrend ist nicht mit dem Hype um das Einhorn vor einigen Jahren vergleichbar, nicht mal mit den tierischen Trendmotiven davor und danach.

Denn mit dem Ende des Hypes um das Einhorn - soweit dieser überhaupt schon ganz vorbei ist - hat auch eine Zäsur beim Thema stattgefunden: Es gibt keine Trendtiere mehr, findet Kaiser. „Das Faultier hat es probiert, das Lama hat es probiert, aber beide haben es nicht ans Einhorn herangeschafft. Denn das Einhorn hat uns auf eine besonders intensive Weise gepackt mit romantischen Wurzeln und mit Mystik.“

Trendwelten statt Trendtiere

Kaiser führt aus: „Heute haben wir uns ein bisschen von dem Gedanken des Trendtiers verabschiedet, aktuell setzen wir eher auf Welten.“ Im Winter sehe man häufig Dekorationen aus Motiven des heimischen Waldes - und den entsprechenden Tieren wie Hirsch, Hase und Eule. „Im Sommer sind es mehr der Dschungel und auch die Meere“, so die Trendanalystin.

„Daher: Der Affe ist nur eine Erweiterung des Dschungels, nur ein neuer Protagonist, der das Szenario betritt.“ Einher geht der Affe daher meistens mit Tapeten, Sofakissen oder Tischdecken in Dschungeloptik, mit Palmen-Figuren und Untersetzern in Blätterform, mit Lampenschirmen voller Tiger, Tukane und Kolibris.

Sinnbild für Natürlichkeit und Exotik

Warum spricht viele Menschen das gerade an - so sehr, dass die Designer auf solche Dekorationen setzen? „Der Dschungel steht für Natürlichkeit und Exotik“, antwortet Kaiser.

Ersteres - alles Natürliche - ist aktuell ein Bedürfnis vieler Menschen und steht als Symbol für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. „Auch die Exotik spricht uns stark an. Wir verbinden mit Dschungelmotiven fremde Länder und Urlaub“, führt Kaiser aus. „Im Prinzip kannst du dich mit solchen Motiven zu Hause in verschiedene Welten beamen.“