Vietnamesisches Ferienlager am AJG: Gemeinschaft lernen & zurück zu den Wurzeln

Eine zweite Familie

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01.08.2019, 12:00 Uhr
Eine zweite Familie

100 Jungen und Mädchen zwischen sechs und vierzehn Jahren nahmen am Ferienlager der vietnamesichen Gemeinde teil. Das Ferienlager findet in diesem Jahr bereits zum 24. Mal am Arnold-Janssen-Gymnasium statt.Kronfeld

-fk- NEUENKIRCHEN-ST. ARNOLD. „Gia Đình Em“ – „Meine Familie“: Ein Motto, welches im Rahmen des diesjährigen Ferienlagers für vietnamesische Kinder am Arnold-Janssen Gymnasium (AJG) in der großen Gemeinschaft deutlich zu spüren war. Bereits zum 24. Mal, seit 1995, kommen hier in St. Arnold Kinder und Jugendliche mit vietnamesischen Wurzeln zusammen, um sich in einer gemeinsamen Woche mit dem Glauben und der eigenen Identität zu befassen.

Ein familiäres Miteinander, eine lustige Gemeinschaft und Spaß, Spiel und Action gehören natürlich ebenfalls zum bunten Mix aus Impulsen, Workshops und Ausflügen. Gerade ruhigere, vertiefende Momente und die Beschäftigung mit verschiedensten Themen des Glaubens und des Teambuildings mit Gruppenarbeiten in den neun Gruppen stehen ebenfalls im Fokus.

Rund 100 Jungen und Mädchen zwischen sechs und vierzehn Jahren waren in diesem Jahr wieder dabei. Dieses alljährliche, mittlerweile traditionelle Ferienlager der vietnamesischen Gemeinde hat sich etabliert und ist in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt. Nicht umsonst sind die Kinder, Gruppenleiter und die unterstützenden Eltern aus der gesamten Bundesrepublik angereist – die internationale Beteiligung aus Kanada, Belgien und direkt aus Vietnam steht zudem als Beweis für die Beliebtheit des „Kinder – und Jugend-Ferienlagers“ (Trai Hé Thiêu Nhi). In diesem Jahr war ebenfalls eine Ärztin für das Ferienlager extra aus Düsseldorf angereist.

Der familiäre Aspekt des Lagermottos zog sich durch die Tagesthemen hindurch. Gerade die gemeinsamen Aktionen förderten den Zusammenhalt, das Gefühl „einer zweiten Familie“. Fröhlichkeit, zahlreiche Momente zum Schmunzeln und Lachen, das Tanzen der Mottotänze und der Gesang eines passendes Lagerlieds lassen sich hier erleben, aber ebenso das Lernen über die eigene Kultur. „Hoc Hói“ – Lernen, „Vui Choi“ – ‚Spaß haben‘, „Đoàn Kêt“ – ‚Teamwork‘ lauten die Schlagwörter, solange natürlich alles „Ký Luât“ - ‚im Rahmen bleibt‘.

Auf den Motto-T-Shirts der Teilnehmer und der Eltern, die in der Küche stets vietnamesische Gerichte zubereiteten und in der Betreuung die 32 Gruppenleiter unterstützen, findet sich ebenfalls die Familie in Herzform. Der Bezug zur vietnamesischen Kultur im Sinne einer „Zurück zu den Wurzeln“-Identität wird durch die Darstellung von Kulturunterschieden, wie den Gegensätzen in der vietnamesischen und deutschen Erziehung oder dem traditionellen respektvollen Umgang in Vietnam und weiteren Themen, hergestellt.

Die Gruppenleiter sprechen bei den Kindern von ihren „Em“, von ihren Familien, während die Kinder die Leiter mit hohen weiblichen und männlichen Anreden Vietnams, „Chi“ und „Anh“ anreden.

Die Gruppen sind jeweils nach einem Heiligen benannt, über den sie etwas lernen und einen eigenen, lustigen Schlachtruf besitzen. Höhepunkte im Programm sind der Schwimm-Ausflug und ein Stationsspiel zum Abschluss bei dem Kinder in der ganzen Schule unterwegs sein werden, um ihr Wissen und Teamwork zu testen.

Seelsorger Pater Quan Nguyen war „sehr, sehr zufrieden“ mit dem Ferienlager. „Die Kinder kommen her, um zusammen zu lernen, zu spielen und zu beten. Im Glauben sind wir hier eine Familie, die Gemeinschaft finde ich ganz wichtig“, erklärte Pater Quan.

Einen großen Dank richtete er an die Helfer und Gruppenleiter. Lagerleiterin Kim Nguyen, zusammen mit Quynh Nguyen, erzählte, was die Leiter jedes Jahr am Ferienlager begeistert: „Für uns ist diese Woche immer das Highlight des Sommers“, erzählte Nguyen. „Wir wollen den Kindern zurückgeben, weitergeben, was wir selbst früher im Lager gelernt haben. Wir sind ehrenamtlich und mit Herzblut dabei, bereiten schon freitags alles vor. Bei den älteren Kindern ist die Nachfrage Gruppenleiter zu werden immer da. Die Eltern, die hier helfen, waren unter anderem selbst früher Kind und dann Leiter. Die Familie bleibt hier zusammen!“

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