„test“: Wie gut kühlen Sonnenschutzfolie und Klimageräte?

„test“: Wie gut kühlen Sonnenschutzfolie und Klimageräte?

Wenn die Hitze kommt, sind Klimageräte heiß begehrt. Doch auch spezielle Folien können den gewünschten Effekt erzielen. Foto: Stiftung Warentest/dpa-tmn

Berlin (dpa/tmn) - Im Sommer können sich Innenräume durch die Sonne stark aufheizen. Sonnenschutzfolien sollen das verhindern. Auch Klimaanlagen sorgen drinnen für Kühle. Wann eignet sich was? Beide Optionen im Test. Sonnenschutzfolien reflektieren Sonnenstrahlen und verhindern so, dass sich Räume im Sommer aufheizen. Gute Folien könnten zum Teil Klimageräte ersetzen, so die Stiftung Warentest. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „test“ (6/2021) wurden elf Produkte untersucht - zehn bekamen die Note „gut“.

Für Schlafräume im Dachgeschoss empfehlen die Tester stark reflektierende Folien - ganz vorne lagen mit der Durchschnittsnote 2,2: Bruxsafol (AX Plus 20) und Opalfilm (silber 20R sr Primus Plus). Wer es heller haben will, sollte weniger stark reflektierende Folien verwenden. Hier schnitten mit der Note 2,2 am besten Bruxsafol (AX Plus 70) und Llumar (CHE 55 ER) ab.

Selbst Hand anlegen spart Geld: Wer die Folien selbst montiert, zahlt etwa zwischen 17 und 63 Euro pro Quadratmeter. Kommt der Fachmann und bringt sie an, müssen Kunden im Schnitt mit bis zu 120 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Splitgeräte kühlen besser als Monoblöcke

Wer mit einem Klimagerät die Wohnung kühlen möchte, sollte wissen: Monoblöcke sind Splitgeräten hoffnungslos unterlegen. Von insgesamt zehn Geräten schnitten vier in der Kategorie „Kühlen“ mit der Note „gut“ ab, allesamt Splitgeräte. Diese bestehen aus einem Innen- und einem Außenteil und werden fest an der Wand angebracht. Monoblöcke dagegen lassen sich einfach in der Wohnung aufstellen, auch ohne das Okay von Vermietern, das bei Splitgeräten eingeholt werden muss.

Die Gesamtnote „gut“ erhielten allerdings nur drei der vier gut kühlenden Splitgeräte. Alle anderen Klimageräte, ob Splitgerät oder Monoblock, wurden lediglich mit „ausreichend“ bewertet. Das liegt unter anderem am Unterpunkt Energieeffizienz, die bei diesen Geräten nur ausreichend bis mangelhaft ist.

Testsieger ist das Splitgerät Daikin FTXJ35MW / RXJ35M (Gesamtnote 2,1). Danach folgen die Splitgeräte Toshiba RAS-13PAVPG-E / RAS-13PKVPG-E (2,4) sowie Mitsubishi ElectricMSZ EF35VGKW / MUZ EF35VG (2,5). Das gute Ergebnis drückt sich auch im Preis aus: Für die drei Testsieger müssen Käufer zum Teil deutlich mehr als 2000 Euro hinblättern, alle anderen Geräte kosten unter 1000 Euro.

Vor- und Nachteile abwägen

Im Vergleich sind Sonnenschutzfolien somit eine klimafreundlichere und günstigere Lösung als Klimageräte. Es gibt aber Nachteile: Die Folien dunkeln Räume ab und können so Heizkosten erhöhen, wie Berechnungen der Tester zeigen. Daher raten sie, über Alternativen nachzudenken. Mit einem Rollo etwa kann man steuern, wann die Sonne ausgesperrt werden soll.

Doch um bei großen schattenlosen Fenstern nach Süden oder schlechter Dämmung dauerhaft zu kühlen, kann zusätzlich ein Klimagerät sinnvoll sein. Umgekehrt kann bei bereits vorhandenem Gerät eine Folie helfen, es seltener zu benutzen. Das spart mehr Treibhausgase, als im Winter für die zusätzliche Heizung wieder verbraucht wird. Es kann sich also lohnen, beides zu kombinieren.