Mann in Gronau durch Schuss verletzt

Mann in Gronau durch Schuss verletzt

Auf der Losserstraße ist am frühen Mittwochmorgen ein Mann durch einen oder mehrere Schüsse verletzt worden. Das Opfer wurde nach der notärztlichen Behandlung am Tatort in ein Krankenhaus gebracht. Der oder die Täter sind offenbar auf der Flucht. Eine Mordkommission ermittelt.

Wie die Polizei berichtet, wurden aus einem Kleinwagen am Freitagmorgen mehrere Schüsse auf einen 43-jährigen Mann abgegeben. Es handle sich wahrscheinlich um eine Beziehungstat.

Der weiße Wagen mit niederländischem Kennzeichen flüchtete. In dem Auto saßen nach Polizeiangaben mehrere Personen. Sofort eingeleitete und grenzüberschreitende Fahndungsmaßnahmen der Polizei blieben bislang erfolglos. „Die Hintergründe des Angriffs sind zur Zeit noch unbekannt, uns liegen aber Anhaltspunkte dafür vor, dass auf den Gronauer gezielt geschossen wurde“, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.

Mordkommission eingerichtet

Beim Polizeipräsidium Münster wurde unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Thomas Götze eine Mordkommission eingerichtet. „Die Fahndungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren. Zur Zeit werden Zeugen befragt und Spuren gesichert“, erläuterte Götze die weitere polizeiliche Vorgehensweise.

Wer Hinweise zu dem Pkw geben oder sonstige Angaben machen kann, wird gebeten, sich sofort über den Polizeiruf 110 zu melden.

„Es war kurz nach acht, da hat es laut geknallt – und wie“, sagt eine Frau, die unweit des Tatortes wohnt. Ob sie einen oder mehrere Schüsse gehört, hat, kann die 81-Jährige nicht sagen: „Ich hab gedacht, die sind hier auf der Jagd“, fügt sie hinzu. Die Aufregung ist ihr anzumerken, obwohl sie nicht selbst betroffen ist. „Mein Herz“, sagt sie. Dann geht sie weiter.

Das Opfer liegt zu diesem Zeitpunkt – es ist 8.25 Uhr – auf einem Grünstreifen an der anderen Straßenseite vor einem Haus. Ein Notarzt und vier Rettungskräfte kümmern sich um den Mann, dessen linkes Bein blutet. Immer wieder sind Schmerzensschreie zu hören. Direkt daneben stehen mehrere Menschen, sprechen mit Polizeibeamten. Ein Mann hält einen großen Hund an dessen Halsband fest. Das Tier reagiert auf die Schmerzensschreie des Opfers. Später kommen Polizeibeamte mit einer Leine, bringen das Tier weg.

„Es waren vier Schüsse“

Im Einmündungsbereich Losserstraße/Kurfürstenstraße stehen mehrere Bauarbeiter. Haben sie etwas gesehen? Gesehen nicht, aber gehört. „Mehrere Schüsse“, sagt einer der Männer. Und Schreie von einem Mann haben sie gehört. Ein Kollege erinnert sich genau: „Es waren vier Schüsse.“ Danach hat er einen weißen Wagen in Richtung Innenstadt fahren sehen. Schnell? „Nee, ganz normal.“

20 Minuten später ist der Tatort an der Losserstraße weiträumig abgesperrt. Zwischen Königstraße und Dr.-Jan-Straße ruht der Verkehr. Mehr als sieben Polizeiwagen sind inzwischen vor Ort, auch ein erstes Team der Gronauer Kriminalpolizei ist eingetroffen, macht sich ein erstes Bild von der Lage. Minuten später wird der eigentliche Tatort mit Flatterband abgesperrt.

Die Bauarbeiter wollen wissen, ob sie ihre Transportfahrten über die Losserstraße wieder aufnehmen können. Ein Polizeibeamter erklärt ihnen, dass sie das mit einem Kollegen an der Absperrung regeln sollen. Denn: Am Tatort wird in den nächsten Stunden das große Rad gedreht, so der Polizist. „Wenn nicht in einem solchen Fall, wann dann?“