Wasserqualität im Fokus

Wasserqualität im Fokus

Badleiter Thorsten Asemann kontrolliert mehrmals täglich die Wasserqualität.

Wenn Thorsten Asemann seinen Job gut macht, tötet er in 30 Sekunden 10.000 Keime. Bei diesem Satz lacht er: „Tatsächlich machen diese Arbeit die Anlagen und die Chemie fast von selbst.“ Aber eben nur fast. Thorsten Asemann ist Leiter des Hallenbads Mesum und damit auch verantwortlich für dessen unterirdische Gefilde.

Der Schwimmmeister steht im Keller des Bades zwischen blauen Filterkesseln, grauen Rohren, grünen Kanistern und orangen Lüftungsanlagen. „Die DIN-Auflagen sind viel strenger geworden“, sagt er, „da oben im Becken schwimmen Sie heute in Trinkwasser.“ Echt? Und was ist mit dem Chlor? „Als ich vor 25 Jahren mit der Ausbildung zum Schwimmmeister anfing, durfte sich noch ein Drittel mehr gebundenes Chlor in einem Liter Wasser befinden“, sagt Asemann. Gebundenes Chlor, das ist das, was rote Augen macht und so typisch riecht. Es entsteht, wenn es arbeitet, also Keime tötet.

Die Keime bringen die Badegäste mit – genau wie Hautschuppen, Schweiß und Kosmetika. Und das alles muss wieder raus. Dazu gibt es verschiedene Filter- und Aufbereitungsstufen, von denen sich die meisten im Keller befinden. Siebe in den Überlaufrinnen der Becken fangen bereits Haare und Pflaster ab. Der Filter in der Pumpe siebt Flusen aus dem Wasser.

Feinfeststoffe landen im Filtersand in der blauen Filteranlage – genau wie solche Stoffe, die das Auge nicht sehen kann. Die fangen sich dort jedoch nur, weil dem Wasser vorher ein Flockungsmittel zugesetzt wird, sodass sich diese Stoffe zusammenballen. „Auch das gebundene Chlor filtern wir hier in dem blauen Tank heraus: mit Aktivkohle z. B. aus dem Pütt in Ibbenbüren“, erklärt Asemann. Zum Schluss wird Frischwasser zugesetzt: pro Badegast rund 50 Liter. Und dann geht das gereinigte, aufbereitete Wasser wieder ins Becken zurück. In Trinkwasserqualität.

Damit das alles funktioniert, kontrollieren Asemann und seine Mitarbeiter die Anlagen mehrmals täglich, messen außerdem dreimal täglich verschiedene Hygieneparameter nochmals von Hand und spülen zweimal wöchentlich alle Filter. Die modernen Filtermethoden erst ermöglichen, dass im Vergleich zu früher viel weniger Chlor eingesetzt werden muss: Heute kriegt Thorsten Asemann auch nach mehreren Stunden im Wasser keine roten Augen mehr. Aber er sagt auch: „Würde sich jeder Badegast vor dem Schwimmen so gründlich duschen, wie wir uns das wünschen, bräuchten wir weniger Chlor, weniger Chemie und weniger Flockungsmittel.“