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Bayer 04 beendet Spielzeit ohne Titel

Dienstag, 11. August 2020 - 05:26 Uhr

von Von Thomas Eßer und Stefan Tabeling, dpa

Leverkusens Jonathan Tah (r) und Alexis Sanchez von Inter Mailand kämpfen um den Ball. Foto: Marius Becker/dpa

Düsseldorf (dpa) - Wieder nichts: Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern hat Bayer Leverkusen auch in der Europa League keine Titelchance mehr. Gegen Inter Mailand reicht ein Havertz-Treffer nicht. Kapitän Lars Bender blickt schon nach vorne. Die Chancen auf Titel waren da, doch letztendlich beschließt Bayer Leverkusen auch die Saison 2019/20 ohne großen Triumph. Nach der 1:2-Niederlage gegen Inter Mailand und dem Aus im Viertelfinale der Europa League geht die Spielzeit für Bayer 04 mit einem Frusterlebnis zu Ende.

Gegen die starken Norditaliener hielt die Werkself vor allem in den ersten 20 Minuten nicht ausreichend dagegen und musste früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Die Schlaglichter zum Spiel und zur Leverkusener Saison:

KAI HAVERTZ' KLASSE REICHT NICHT: Der international heftig umworbene deutsche Nationalspieler war auch gegen Inter keinesfalls schlecht. Der 21 Jahre alte Offensivmann hatte die ein oder andere gute Aktion und brachte Bayer mit seinem Tor zum 1:2 in der 25. Minute wieder an Mailand heran. Für mehr reichte es aber nicht. Ob Havertz auch in der kommenden Saison noch für Leverkusen spielt, ist sehr fraglich. Unter anderen der FC Chelsea hat Interesse an einer Verpflichtung des Ausnahmefußballers.

FAKTOR ROMELU LUKAKU: Der belgische Starstürmer zeigte eine ganz starke Leistung, setzte immer wieder robust seinen Körper ein und war kaum vom Ball zu trennen. Der 27-Jährige war zunächst am ersten Mailänder Treffer von Nicolo Barella (15. Minute) mit einem zuvor abgeblockten Schuss direkt beteiligt und erzielte das 2:0 im Fallen selbst (21.). Seine eigene Performance wollte er nach dem Spiel aber nicht hervorheben. „Ich versuche dem Team zu helfen, so gut ich kann. Für mich war der beste Spieler heute Nicolo Barella.“

DER LETZTE SCHRITT FEHLT: Das Finale im DFB-Pokal gegen den FC Bayern verloren, die Champions League auf Rang fünf in der Bundesliga nur knapp verpasst und nun das Ende der Träume vom Europa-League-Finale am Rhein: Bayer war häufig nah dran, aber auch nicht mehr. „Wir haben eine gute Entwicklung gemacht dieses Jahr, haben guten Fußball gespielt, aber es verpasst, uns zu belohnen“, brachte es Kapitän Lars Bender auf den Punkt. Die Qualifikation für die Europa League im kommenden Jahr ist für den Defensivmann nur ein „schwacher Trost“. Bender blickte aber auch schon nach vorne: „Das sollte das Ziel sein für den ganzen Verein im nächsten Jahr: Wieder so weit zu kommen und dann noch einen Schritt weiter zu machen.“

DAS SAGT PETER BOSZ: Die Saison nur auf die verpassten Chancen reduzieren, wollte Peter Bosz nicht. „Es ist zu einfach zu sagen am Ende: 'Wir haben nichts gewonnen.'“, sagte er. „Weil ich als Trainer natürlich auch auf die Entwicklung der Mannschaft gucke und ich glaube, diese Saison haben wir eine Entwicklung gemacht. Eine Entwicklung der Einzelspieler und auch der Spielweise.“ Gleichwohl merkte man dem Niederländer den Ärger über die Niederlage gegen Inter an. „Wenn man am Ende mit leeren Händen dasteht, ist man natürlich enttäuscht“, sagte er.

DAS SAGT ANTONIO CONTE: Anders als sein Bayer-Kollege war Mailands Trainer natürlich zufrieden. „Wenn wir in Ballbesitz waren, haben wir geschafft, das zu machen, was wir uns vorgenommen haben“, stellte er zufrieden fest, fand aber auch einen berechtigten Kritikpunkt: „Wir hätten vielleicht die ein oder andere Chance mehr nutzen können.“

© dpa-infocom, dpa:200811-99-119966/2

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