HSV-Idol Seeler fürchtet weiteren HSV-Absturz

HSV-Idol Seeler fürchtet weiteren HSV-Absturz

Hamburgs Fußball-Idol Uwe Seeler hat Angst um seinen HSV. Foto: Christian Charisius

Hamburg (dpa) - Der HSV ist Uwe Seelers Stolz und Sorge zugleich. Der einstige Torjäger hat Angst, dass seinem Verein ein noch schlimmeres Unglück als der erstmalige Bundesliga-Abstieg widerfahren könnte. Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann beruhigt.

Uwe Seeler ist grundsätzlich ein Optimist, doch nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte verfolgt die Fußball-Ikone die Entwicklung des Hamburger SV mit großer Skepsis.

„Ich habe Angst, dass wir gar nicht wieder aufsteigen“, sagte der 81 Jahre alte ehemalige HSV-Profi und -Präsident in einem Interview der „Sport Bild“. Man müsse nur den 1. FC Kaiserslautern betrachten: „Die steigen jetzt sogar in die 3. Liga ab. Wenn wir nicht aufpassen und die Mannschaft nicht verstärken, kann es sein, dass wir noch mal absteigen“, befürchtet Seeler.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Hoffmann will in den kommenden Wochen die Basis für eine erfolgreiche Zukunft legen und „Uns Uwes“ Bedenken zerstreuen. „Wir haben jetzt drei Monate Zeit, um den HSV personell und inhaltlich so aufzustellen, dass wir eine schlafkräftige Mannschaft zusammenbekommen“, sagte der Präsident und neue starke Mann beim hanseatischen Traditionsclub. Nach der Weiterbeschäftigung von Trainer Christian Titz soll zeitnah ein Sportvorstand verpflichtet werden: Das müsse „zügig geklärt werden, damit der Fokus künftig viel mehr auf dem Sport liegt“.

Die Weiterverpflichtung von Trainer-Entdeckung Titz, unter dessen neuem Vertrag nur noch die Unterschrift fehlt, hält wie Hoffmann auch Seeler für eine gute Entscheidung. „Titz hat in den vergangenen Wochen einen sehr guten Eindruck gemacht und ich glaube, dass er der Richtige für den HSV ist“, sagte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und Ehrenbürger der Freien und Hansestadt Hamburg.

So weit wie Vorstand Frank Wettstein, der den sofortigen Wiederaufstieg als Saisonziel ausgerufen hat, will der Aufsichtsratschef nicht vorpreschen. „Wir müssen erst mal ankommen und realisieren, dass wir ein Zweitligist sind. Das ganz klare Ziel ist, dass wir alle einen guten Job machen“, betonte Hoffmann. Alles weitere komme von alleine.

Der 55-Jährige hält auch Kontakt zu Club-Investor Klaus-Michael Kühne, der 20,57 Prozent der Anteile hält und größter Einzelinvestor der HSV-Fußball-AG ist. „Fakt ist: Herr Kühne ist auch in der 2. Liga Gesellschafter und HSV-Fan“, betonte Hoffmann. „Wir müssen von Herrn Kühne im Kopf unabhängig werden.“

Seeler hingegen tritt dafür ein, dass der Club wieder mehr die Nähe zu dem streitbaren Mäzen sucht: „Ich verstehe nicht, dass der Verein ihn nicht noch mehr involviert“, betonte der erfolgreichste Torjäger, den der HSV je hervorgebracht hat. „Wenn wir Größeres unternehmen wollen, brauchen wir ihn“, sagte der 81-Jährige über den Milliardär, der bereits mehr als 100 Millionen Euro in den HSV investiert hat.