Bundesliga

„Reife“ Bremer erfüllen Bundesliga-Pflicht

Sonntag, 14. April 2019 - 10:40 Uhr

von Von Tobias Brinkmann, dpa

Die Bremer Spieler bedanken sich nach dem Sieg gegen Freiburg bei ihren Fans. Foto: Carmen Jaspersen

Bremen (dpa) - Werder Bremen bleibt durch einen 2:1-Sieg gegen Freiburg in der Bundesliga auf Europa-League-Kurs. Jetzt warten zwei Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern München. Vor allem eine Negativ-Serie soll dann enden.

Florian Kohfeldt grinste schelmisch. „Im Spiel höre ich doch immer so schlecht“, scherzte der Trainer des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. 

Doch die Aufforderung und die Rufe der Bremer Fans nach dem 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg waren unüberhörbar: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“ Nach der Pflichtaufgabe Freiburg warten für den Europa-League-Aspiranten nun die Festspiele gegen München.

„Wir wollen beide Spiele gewinnen“, kündigte U21-Nationalspieler Maximilian Eggestein an. Erst am Samstag in der Bundesliga beim FC Bayern, dann vier Tage später im Halbfinale des DFB-Pokals im heimischen Weserstadion. „Wir sind bereit für die Bayern“, betonte Sturm-Oldie Claudio Pizarro beim Pay-TV-Sender „Sky“. „Schon im ersten Spiel wollen wir mindestens einen Punkt holen. Das Pokalspiel ist ein Entscheidungsspiel, da wollen wir ins Finale.“

Dabei waren Aufeinandertreffen mit dem deutschen Rekordmeister in der Vergangenheit immer eine klare Angelegenheit - gegen Werder. 16 Niederlagen in Serie kassierten die Hanseaten gegen die Münchner, bei 10:61 Toren. „Wir fahren aber jetzt mit einem anderen Gefühl zu den Bayern“, entgegnete Theodor Gebre Selassie, der gegen Freiburg sein drittes Saisontor erzielte (84. Minute).

Denn das aktuelle Werder hat mit Club der vergangenen Jahre nicht mehr viel gemeinsam. „Da standen wir immer zwischen Platz 14 und 18“, erklärte Coach Kohfeldt. „Jetzt haben wir nicht mehr das Messer am Hals.“ Im Gegenteil: Die Bremer sind seit 14 Pflichtspielen unbesiegt und haben mit 46 Punkten gute Aussichten auf eine Europapokal-Teilnahme in der kommenden Saison. „Wir fahren nach München um dort zu gewinnen“, kündigte Davy Klaassen selbstbewusst an.

Der niederländische Rekordeinkauf, der im vergangenen Sommer für rund 15 Millionen Euro vom FC Everton an die Weser kam, ist zu einem wichtigen Faktor im Bremer Spiel geworden. Gegen Freiburg sorgte er mit seinem Treffer zum 1:0 für die Befreiung (76.). Zuvor hatte er im Pokal-Viertelfinale auf Schalke (2:0) und bei Borussia Mönchengladbach (1:1) wichtige Tore erzielt. „Ich hoffe, ich treffe auch gegen Bayern“, sagte der 26-Jährige.

Diese individuelle Klasse hatten die Bremer in der Vergangenheit nicht. Und mittlerweile haben die Bremer auch „die Reife“, findet Maximilian Eggestein. „In der Hinrunde haben wir schon gut gespielt, aber zu wenig Punkte geholt. Jetzt sind wir sehr viel effektiver“, erklärte Klaassen. „Gegen Freiburg waren wir geduldig“, ergänzte Kohfeldt.

Und mit diesem Wissen fahren die Norddeutschen nach München. „Wir müssen mutig im Spiel sein. Darauf kommt es in beiden Spielen an“, sagte Kohfeldt. Und den Mut, den Bayern die Lederhosen auszuziehen „haben die Jungs“, betonte der Bremer Trainer.

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