Freitag zu Missbrauch im Sport: Risiken lange unterschätzt

Freitag zu Missbrauch im Sport: Risiken lange unterschätzt

Die Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag sieht Versäumnisse beim Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Leistungssport. Foto: Fabian Strauch/dpa

Berlin (dpa) - Vor der Sitzung des Sportausschusses des Bundestages sieht die Ausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag Versäumnisse beim Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Leistungssport.

„Es zeigt sich, dass der Sport offenbar über lange Zeit die Risiken, die das enge Verhältnis von Athletinnen und Athleten mit Trainerinnen und Trainern mit sich bringen kann, unterschätzt, im schlimmsten Fall sogar ignoriert, hat“, sagte die SPD-Politikerin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.

Am Mittwoch beschäftigt sich der Sportausschuss in einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema „Physische, psychische oder sexualisierte Gewalt gegen Sportlerinnen und Sportler“. Zehn Namen stehen auf der Liste der Sachverständigen. Zahlreiche Athletinnen und Athleten aus unterschiedlichen Sportarten hatten zuletzt von Fällen berichtet, in denen sie schikaniert, gequält, bedrängt, im schlimmsten Fall sexuell missbraucht worden seien.

Freitag meinte, insbesondere im Leistungssport existiere ein besonderes Abhängigkeitsverhältnis. „Aber auch im Breitensport muss der Sportraum jederzeit transparent sein und Sporttreibende vor Übergriffen schützen“, fügte sie hinzu.