Abwehr, Haaland, Stimmung: Die Terzic-Baustellen beim BVB

Abwehr, Haaland, Stimmung: Die Terzic-Baustellen beim BVB

Edin Terzic kehrt nach nur einem Jahr auf den Trainerposten bei Borussia Dortmund zurück. Foto: Marius Becker/dpa-Pool/dpa

Dortmund (dpa) - Edin Terzic ist der Hoffnungsträger auf der Trainerbank von Borussia Dortmund.

Der 39-Jährige mit abwechslungsreicher BVB-Vita soll den Revierclub stabilisieren und wieder zu einem ernsthaften Bayern-Jäger machen. Terzic hat bei seiner zweiten Amtszeit auf der Dortmunder Trainerbank jedoch einige Baustellen vor sich.

52 Gegentore kassierte der BVB in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit. Für die Ansprüche eines Spitzenteams sind das eindeutig zu viele. Zum Vergleich: Absteiger Arminia Bielefeld musste nur einen Gegentreffer mehr hinnehmen. Damit es in der Abwehr besser läuft, haben die Dortmunder auf dem Transfermarkt bereits ordentlich zugeschlagen. In Niklas Süle vom FC Bayern München und Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg kommen zwei deutsche Nationalverteidiger nach Dortmund. Auch der bisherige Kölner Mittelfeldspieler Salih Özcan steht für defensive Stabilität und könnte dem BVB als Sechser guttun. Terzic' Aufgabe wird es sein, eine eingespielte neue Defensivformation zu bilden.

Dass der BVB trotz der vielen Gegentore Vizemeister wurde, lag an der starken Offensive um Ausnahmestürmer Erling Haaland. Der Norweger, der 2021/22 in 24 Ligaspielen 22 Mal traf, war zentraler Zielspieler der Dortmunder Angriffe. Nun wechselt Haaland zu Manchester City. In Karim Adeyemi haben die Dortmunder bereits einen sehr talentierten neuen Stürmer geholt. Der 20-Jährige ist allerdings ein völlig anderer Spielertyp als Haaland. Für Terzic heißt das: Entweder es kommt noch ein Angreifer, der Haalands Rolle übernehmen kann und integriert werden muss, oder der Dortmunder Trainer muss seine Mannschaft an ein anderes Offensivspiel gewöhnen.

In der vergangenen Spielzeit war im Dortmunder Stadion teils eine bedenkliche Entfremdung zwischen Team und Fans zu beobachten. Terzic genießt bei den BVB-Anhängern große Anerkennung ist selbst bekennender Dortmund-Fan. Er kennt den Verein gut, arbeitete unter anderem bereits im Nachwuchsbereich, als Interimstrainer und zuletzt als Technischer Direktor für den Club. Mit seiner Leidenschaft für den BVB hat er das Zeug dazu, Team und Tribüne wieder näher zusammenzubringen. Die Sehnsucht nach der Rückkehr zum Spielstil der erfolgreichen Ära unter Kulttrainer Jürgen Klopp mit viel Herzblut und bedingungslosem Einsatz ist groß.

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