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Coach wütend nach Bamberg-Blamage: „In den Arsch getreten“

Basketball

Sonntag, 22. Oktober 2017 - 10:59 Uhr

von Von Florian Lütticke, dpa

Bamberger Trainer Andrea Trinchieri ist außer sich. Foto: Daniel Karmann

Ludwigsburg (dpa) - Die höchste Niederlage der Amtszeit von Andrea Trinchieri löst Alarm bei Brose Bamberg aus. Die Vorherrschaft im deutschen Basketball bröckelt. Der Trainer wütet, ein Routinier fordert rasche Maßnahmen.

Andrea Trinchieri wollte nichts schönreden. Nach der höchsten Bundesliga-Niederlage seiner mehr als dreijährigen Amtszeit bei Brose Bamberg rechnete der Erfolgscoach gnadenlos mit dem Team des Basketball-Serienmeisters ab.

„Uns wurde heute in den Arsch getreten und leider hat uns das auch noch gefallen“, kritisierte der Italiener angesichts der blamablen Vorstellung beim 74:91 bei den MHP Riesen Ludwigsburg. „Es war wirklich peinlich so eine Leistung abzuliefern. Manche Spieler meiner Mannschaft verstehen es noch nicht, was es bedeutet für eine Organisation wie Brose Bamberg zu spielen.“

Der verpatzte Saisonstart löst bei den erfolgsverwöhnten Franken früh den Alarmmodus aus. In der Euroleague gingen die ersten beiden Spiele klar verloren, auch national setzte es schon zwei Niederlagen - nur eine weniger als in der kompletten Hauptrunde der vergangenen Bundesliga-Spielzeit. „Es ist einfach: Es ist eine Sache von Einstellung und Charakter“, bemängelte Routinier Nikos Zisis am Samstagabend bei Telekom Sport. „Die Veteranen müssen das Team wachzurütteln. Wir dürfen nicht aufhören zu kämpfen.“

Die Schwächephase kommt zur Unzeit. In den kommenden 28 Tagen stehen für Bamberg elf Partien an, alleine diese Woche gibt es die Euroleague-Duelle in Malaga und gegen Vitoria sowie am Sonntag den Liga-Schlager gegen den neuen Spitzenreiter ALBA Berlin. „Wir müssen etwas ändern, wir dürfen nicht entspannen“, forderte Zisis angesichts des Mammutprogramms.

Seit 2015 läuft der Grieche für die Bamberger auf, war bei zwei Meisterschaften dabei. Doch den Umbruch in diesem Sommer hat Bamberg bislang nicht verkraftet. Die Leistungsträger Daniel Theis, Janis Strelnieks, Darius Miller, Nicolo Melli und Fabien Causeur verließen den Club, die Neuverpflichtungen konnten die Lücken bislang nicht schließen. „Vielleicht sind wir nicht mehr so gut wie in der Vergangenheit“, resümierte Zisis. „Vielleicht werden wir in der Zukunft wieder gut sein.“

Die Gegenwart bestimmen derzeit andere Teams. Mit dem fünften Sieg in Serie eroberte Berlin die Tabellenführung und ließ Aufsteiger Oettiner Rockets aus Erfurt beim 95:61 keine Chance. Beim Sprung an die Spitze profitierte ALBA vom Ausrutscher von s.Oliver Würzburg, das beim 71:73 bei den Basketball Löwen Braunschweig überraschend die erste Saison-Niederlage kassierte.

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