Schach boomt am Bildschirm: Carlsen-Tour geht weiter

Schach boomt am Bildschirm: Carlsen-Tour geht weiter

Misst sich mit seinen Konkurrenten vor der heimischen Webcam: Schachweltmeister Magnus Carlsen. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Berlin (dpa) - Zehn neue Online-Turniere mit Weltmeister Magnus Carlsen und eine Mini-Serie mit Riesen-Resonanz: Schach boomt am Bildschirm und fasziniert die Fans.

Wettbewerbe wie die Champions Chess Tour und die Netflix-Serie „Damengambit“ feuern das Interesse derzeit an. Zwei Monate lang tüftelte die Firma von Carlsen an der zweiten Online-Turnierserie der Weltklasse, die am Sonntag startet.

Die nach ihrem Initiator benannte Magnus Carlsen Chess Tour wurde im April binnen zwei Wochen aus dem Boden gestampft. Nun messen sich der 29 Jahre alte Norweger und andere Weltklasse-Großmeister wieder vor der heimischen Webcam. Zunächst treten 16 Spieler „Jeder gegen Jeden“ an. Die besten Acht machen im K.o.-Modus weiter.

Carlsens Firma Play Magnus erhöhte den Preisfond auf 1,5 Millionen Dollar und investierte auch, um Partien und Spieler noch fernsehfreundlicher zu präsentieren. Eurosport wird von den zehn Turnieren, die bis September 2021 im Monatsrhythmus stattfinden, täglich für Abonnenten streamen. Als das bekannt wurde, sprang der Kurs der seit sechs Wochen an der Osloer Börse notierten Play- Magnus-Gruppe um gut 15 Prozent nach oben.

Während der Pandemie sind Schachplattformen stark gewachsen. Die seit drei Wochen weltweit meistgesehene Netflix-Serie „Damengambit“ über ein junge amerikanische Schachspielerin stärkte den Boom. Auch mit attraktiven Übertragungen buhlen die Plattformen um neue Spieler. Der größte Konkurrent Chess.com hat reagiert und vom Weltverband Fide exklusive Streamingrechte für die im November 2021 geplante WM erworben - mit Publikumsmagnet Carlsen als Titelverteidiger.