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Weitsprung-Ass Mihambo Zweite im Sprint-Finale

Samstag, 22. Februar 2020 - 19:47 Uhr

von Von Ralf Jarkowski, dpa

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo sprintete im Finale über 60 Meter als Zweite ins Ziel. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Leipzig (dpa) - Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo überzeugt beim Abstecher auf die hellblaue Sprintbahn - um ein Haar hätte es für sie zum Titel gereicht. Kugelstoßer David Storl ist „total happy“. Fünf Monate vor Olympia ist die Hallensaison für die Leichtathleten beendet.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo hat die Leichtathletik-Fans in der Leipziger Arena auch als flotte Sprinterin begeistert.

Deutschlands „Sportlerin des Jahres“ wurde im 60-Meter-Finale der nationalen Hallenmeisterschaften in persönlicher Bestzeit von 7,22 Sekunden überraschend Zweite - Titelverteidigerin Lisa Marie Kwayie war nur eine Hundertstel schneller als die 26-Jährige von der LG Kurpfalz.

Die rund 3750 Zuschauer in der ausverkauften Arena, unter ihnen Europas Verbandspräsident Svein Arne Hansen (Norwegen), feierten Mihambo ebenso begeistert wie die alte und neue Meisterin aus Berlin. „Letztes Jahr war ich noch Hobby-Sprinterin“, sagte die Weitsprung-Welt- und -Europameisterin. Dritte hinter Kwayie (7,21 Sekunden) und Mihambo wurde Lisa Mayer vom Sprintteam Wetzlar (7,24).

Nach zwei Fehlstarts stand auch der neue Meister bei den Männern fest: In Abwesenheit von Titelverteidiger Kevin Kranz (Wetzlar) gewann der Wolfsburger Deniz Almas überraschend in persönlicher Bestzeit von 6,60 Sekunden vor dem Erfurter Julian Wagner (6,64) und Aleksandar Askovic aus Augsburg (6,66). Der deutsche Rekordhalter Julian Reus vom LAC Erfurt wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert.

Kugelstoß-Routinier David Storl holte sich in Leipzig nach langer Leidenszeit schon seinen achten Titel ab. Der Lokalmatador gewann die Konkurrenz mit 20,58 Metern und war danach „total happy. Doch der Weg nach Tokio fängt jetzt erst an“, sagte der 29-Jährige vom SC DHfK Leipzig mit Blick auf die Olympischen Spiele im Sommer. „Aber die Leistung heute macht mich ein Stück weit optimistisch. Wir haben noch ein paar Pfeile im Köcher.“ Zweiter wurde Tobias Dahm aus Sindelfingen (20,13 Meter) vor dem Leipziger Dennis Lewke (20,03 Meter). Der zweimalige Weltmeister Storl hatte wegen einer hartnäckigen Rückenverletzung die WM 2019 verpasst. Erst am 9. Februar gab der Sachse nach monatelanger Zwangspause sein Comeback.

Ihren zweiten Hallentitel nach 2018 holte sich Alina Kenzel aus Waiblingen mit 18,14 Metern. Die WM-Dritte Christina Schwanitz vom LV 90 Erzgebirge, im Vorjahr noch mit 19,54 Metern vor Kenzel erfolgreich, lässt die Hallensaison im Olympia-Jahr aus.

Viele DLV-Asse fehlen wegen Verletzungen oder lassen die Hallensaison wegen der Olympia-Vorbereitung aus. Top-Sprinterin Gina Lückenkemper und Mittelstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen trainieren in den USA. Jahreshöhepunkte sind die Olympischen Spiele in Tokio und die Europameisterschaften Ende August in Paris. Die Hallen-WM im chinesischen Nanjing musste wegen des neuartigen Coronavirus um ein Jahr verschoben werden.

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